Nr. 6 Pflanzenschutz im Oktober
Löffelblättrigkeit an Feldsalat
Bei bereits im August gesätem Feldsalat zeigt sich zurzeit häufig eine auffällige „Löffelblättrigkeit“. Hierbei handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern eine physiologisch bedingte Erscheinung. Diese tritt vor allem bei höheren Temperaturen und starker Einstrahlung auf. Bestimmte Sorten wie `Dunkelgrüner Vollherziger´, `Jade´, `Valentin´ und `Elan´ neigen verstärkt dazu. Nur selten findet man Löffelblättrigkeit dagegen bei `Vit´, `Cirilla´, `Medaillon´ oder `Trophy´. Das Schadbild kann sich nach einem Witterungswechsel wieder auswachsen. Feldsalat kann jedoch auch bedenkenlos mit löffelförmig deformierten Blättern verzehrt werden.
Gurkenkrätze an Zucchini
Die Gurkenkrätze (Pilzkrankheit Cladosporium cucumerinum) hat heutzutage bei Gurken kaum noch Bedeutung, da die meisten Sorten für Garten und Kleingewächshaus in hohem Maße widerstandsfähig sind. Bei Zucchini und Kürbissen kann diese Krankheit jedoch im September und Oktober, wenn es bei sinkenden Nachttemperaturen zu lange anhaltender Taubildung kommt, erhebliche Schäden anrichten. Am Laub entstehen wässrige, hellgrüne, später graue Flecken. Oft fällt das nekrotische Blattgewebe zuletzt aus dem Blatt heraus, so dass Löcher und Risse entstehen. Typisch für die Krankheit sind auch kleine, graue, eingesunkene Flecken auf den Früchten mit gummiartigen, tröpfchenförmigen Ausscheidungen. Die Krankheit wird über das Saatgut und bei Pflege- und Erntearbeiten übertragen. Ein windoffener Standort ist von Vorteil, damit die Pflanzen schnell abtrocknen. Befallene Blätter und Früchte sollten aus dem Garten entfernt werden; nach einem Befall empfiehlt sich eine Anbaupause von drei Jahren.
Frostspanner: Jetzt Leimringe anbringen
Im diesem Frühjahr war eine deutliche Zunahme von Fraßschäden durch Raupen des Kleinen und Großen Frostspanners an Obstbäumen festzustellen. Diese Schädlinge bleiben meist fünf bis acht Jahre lang bedeutungslos, um dann über einen Zeitraum von ca. drei Jahren verstärkt aufzutreten. 2013 hatte sich der Anstieg des Befalls bereits angedeutet, und 2015 muss nochmals mit erheblichen Schäden gerechnet werden.
Nach den ersten kalten Nächten im Herbst wandern die flugunfähigen Weibchen des Schmetterlings an den Stämmen empor, um ihre Eier in der Baumkrone abzulegen. Durch rechtzeitiges Anbringen von Frostspanner-Leimringen oder Aufstreichen von Brunonia-Raupenleim auf die Stämme lässt sich das verhindern. Auf dem Bild sind ein Weibchen (links; mit Flügelstummeln) und ein männlicher Falter zu erkennen. Das Weibchen hat Eier auf dem Leim abgelegt, wo sie keine Entwicklungschance haben. Diese mechanische Bekämpfungsmethode funktioniert sehr sicher. Dennoch kann es im Frühjahr zu einem leichten Befall kommen, wenn Junglarven von Bäumen ohne Leimring vom Wind verdriftet werden. Deshalb wäre es wünschenswert, dass möglichst viele Gartenfreunde die Maßnahme durchführen.