Nr. 10 Aktuelle Gartenthemen im Sommer
Sprühfleckenkrankheit der Sauer- und Süßkirsche
Die Sprühfleckenkrankheit der Kirschen zeigt sich meist erst im Spätsommer und führt zu vorzeitigem Blattfall. Infolge der häufigen Niederschläge treten die Blattflecken in diesem Jahr bereits vor und während der Erntezeit auf und sind auch an der weniger anfälligen Süßkirsche zu beobachten. Eine Bekämpfungsmöglichkeit gibt es im Kleingarten nicht. Das Falllaub sollte jedoch entfernt und entsorgt werden.
Feuerbrand an Apfel, Birne und Quitte
Lange Jahre hat uns diese gefährliche Bakterienkrankheit im Raum Frankfurt weitgehend verschont. Nun häufen sich Befallsmeldungen vor allem bei Apfelbäumen. Als hochanfällig gelten aber auch Birnbäume und Quitten. Der Befall ist auf die zunächst sehr feuchte, dann warme Witterung mit mehreren Unwettern und Hagelschlag zurückzuführen. Zurzeit zeigen sich frisch welkende, oft spazierstockartig gekrümmte Triebspitzen, vereinzelt aber auch absterbende Fruchtstände. Da der Erreger zügig weiter ins ältere Holz wandert, sollte bei Befallsverdacht umgehend bis weit ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden. Die welkenden Pflanzenteile keinesfalls kompostieren, sondern verbrennen bzw. zum Hausmüll geben. Das Schnittwerkzeug sollte anschließend unbedingt desinfiziert werden, indem es 30 Minuten in 70%igen Alkohol (z.B. verdünnten Brennspiritus) getaucht wird.
Sonnenbrand an Obst und Fruchtgemüse
Die Tage vom 22. bis 24. Juni 2016 mit bis zu 36° C haben vor allem bei Stachelbeeren, Johannisbeeren und Apfelfrüchten zu Sonnenbrandschäden geführt. Sonnenbrandgefahr bestand auch wieder am Sonntag, den 10. Juli 2016. Die Verbrennungen treten immer an der dem Licht zugewandten Seite der Früchte auf, insbesondere bei plötzlich auftretender Hitze nach zuvor eher kühlen und bewölkten Tagen. Bei Obstbäumen empfiehlt sich zurzeit nur ein verhaltener Sommerriss, wobei ein Teil der Jahrestriebe entfernt wird. Es soll zwar etwas mehr Licht und Luft in die oftmals zu dicht gewachsenen Baumkronen fallen, die Früchte sollten aber noch nicht zu sehr frei gestellt werden.
Grünkragen und Blütenendfäule an Tomaten und Paprika
Viele Tomatensorten neigen bei ungleichmäßiger Wasserversorgung und unharmonischer Düngung zu nichtparasitären Schäden wie Grünkragen (links im Bild) oder Blütenendfäule. Grünkragen wird auch durch Kali-Mangel im Gartenboden und starke Besonnung und damit Erhitzung des Fruchtrückens gefördert. Die Blütenendfäule ist dagegen vergleichbar mit der Stippigkeit des Apfels. Ursache hierfür ist eine mangelnde Calzium-Versorgung der Frucht, die aber meistens nicht auf einen zu geringen Kalkgehalt des Bodens zurückgeht. Da der Nährstoff in der Pflanze schwer beweglich ist, wird zu wenig Calzium in die Früchte transportiert. Es gibt große Unterschiede in der Anfälligkeit der Tomatensorten. Neigt Ihre Lieblingssorte dazu, kann der mehrfache Einsatz eines calziumhaltigen Blattdüngers Abhilfe schaffen (z.B. GABI-Obstbaumdünger). Wichtig ist eine gute Benetzung der Früchte.
Buchsbaumkrankheiten
Der Buchsbaumzünsler hatte zuletzt alle anderen Probleme verdrängt. Durch die nasse Witterung im Frühsommer wurden aber auch verschiedene Pilzkrankheiten gefördert, die zu Blattflecken und einem Triebsterben führen können. Je nach Erreger bleiben die vertrockneten Blätter lange hängen oder aber die Pflanzen verkahlen. Eine direkte Bekämpfungsmöglichkeit gibt es im Kleingarten nicht. Bei Befall sollten die Buchsbaumpflanzen großzügig zurückgeschnitten und das Schnittgut mit dem Hausmüll entsorgt werden. Buchsbaum nie zu eng pflanzen und nur von unten gießen!