Nr. 2 Frostspanner: Schlupfwelle der Raupen
Der Schlupf der Frostspanner-Räupchen hat vor etwa 10 Tagen begonnen. In den meisten Jahren zieht sich der Schlupf witterungsbedingt über mehrere Wochen hin. Infolge der anhaltend frühlingshaften Temperaturen hat er sich jetzt aber kontinuierlich fortgesetzt. Vereinzelt finden sich bereits größere Raupen, die meisten sind zurzeit aber erst 1 – 3 mm lang.
Der Besatz ist extrem stark; an Apfelbäumen ohne Leimring sitzt z.T. in jedem einzelnen Blütenbüschel eine Larve! Ohne Gegenmaßnahme ist mit einem Kahlfraß zu rechnen.
Da die Raupen gegen Ende Mai die Bäume verlassen und sich im Boden verpuppen, erfolgt mit dem Johannistrieb im Juni ein Neuaustrieb. Die Obstbäume werden aber erheblich geschwächt. Bei den Früchten äußern sich die frühen Fraßschäden an den Blütenanlagen durch verkorkte Stellen, tiefe Löcher oder andere Missbildungen.
Ist eine Bekämpfung erwünscht, sollten möglichst umgehend Bacillus-thuringiensis-Präparate eingesetzt werden:
- Dipel ES (Bacillus thuringiensis ssp. kurstaki) ausgewiesen bei Kern- und Steinobst; maximal 1 Anwendung
- XenTari (Bacillus thuringiensis ssp. aizawai) ausgewiesen in Kernobst (Apfel, Birne, Quitte); maximal 4 Anwendungen
Beide Produkte sind für den Bereich „Haus- und Kleingarten“ zugelassen und als nicht bienengefährlich (B4) eingestuft.
Die Temperatur sollte über 18° C liegen, damit die Räupchen aktiv sind und genügend Bakterien beim Fraß aufnehmen.