Nr. 22 Bunte Salate aus dem eigenen Garten
Bunte Salate aus dem eigenen Garten
Kopf- und Pflücksalate stehen in großer Vielfalt für den frühen Anbau im Garten zur Verfügung, während bei den Zichoriensalaten (Endivie, Radicchio, Zuckerhut und Chicorée) die meisten Sorten erst für die Aussaat im Sommer geeignet sind. Neben dem altbekannten Kopfsalat in Grün und Rot erfreuen sich auch Eichenlaubsalat, Lollo Rossa und Lollo Bionda, Eissalat und Bataviasalat, einer Kreuzung aus Kopf- und Eissalat, großer Beliebtheit. Neu hinzugekommen ist in den letzten Jahren die Salanova-Züchtung „für faule Köche“ (siehe Foto unten). Der Kopf zerfällt infolge des kurzen Strunkes bei der Ernte mit einem Schnitt in alle Einzelblätter.
Bei Salaten ist sowohl eine Direktsaat ins Frühbeet oder Beet als auch eine Pflanzung mit selbst gezogenen oder beim Gärtner zugekauften Jungpflanzen möglich. Salat wird sehr hoch gepflanzt, um Verschmutzung und Fäulnis der Blätter an der Basis zu verringern. Zwei Drittel des Ballens sollten aus der Erde herausschauen; nach mehrmaligem Gießen ist meistens so viel Erde an den Ballen herangeschwemmt worden, dass nur noch eine leichte Erhebung zu erkennen ist (siehe Fotos). Die Pflanzung sollte erfolgen, sobald die Salatpflanze 4 – 6 Blätter gebildet hat.
Setzen Sie die Pflanzen möglichst im Verbund bzw. „auf Lücke“, so können sich die Köpfe später besser entwickeln. Während bei Kopfsalat Abstände von ca. 25 x 25 cm ausreichen, brauchen Eis- und Bataviasalat 30 x 30 cm. Salanova bildet dagegen kompakte Köpfchen und kann enger gepflanzt werden (20 x 20 cm). Die Kulturdauer spiegelt sich übrigens in der Kopfgröße wider: Eis- und Bataviasalat benötigen bis zur Ernte etwa 10 Tage länger als Kopfsalat, während sich Salanova um etwa eine Woche schneller entwickelt.
Zur Verfrühung werden Salate gerne mit Loch- oder Schlitzfolie bzw. Vlies bedeckt. Bei niedrigen Temperaturen im März bietet eine Doppelabdeckung aus Vlies (untere Schicht) und Lochfolie (oben) einen wirksamen Frostschutz. Sobald die Temperaturen tagsüber auf 25° Celsius und mehr steigen, muss die Bedeckung aber entfernt werden – vor allem unter der Folie können sonst Temperaturen von 40 Grad und mehr entstehen! Das leichte Vlies sollte aber „in Bereitschaft“ bleiben und bei Spätfrösten im April/Mai nachts nochmals aufgelegt werden.
Nach Niederschlägen und nachfolgender Sonneneinstrahlung verkrustete Böden können mit dem Kultivator wieder in einen feinkrümeligen Zustand versetzt werden. Hierbei wird auch die Kapillarwirkung unterbrochen und es verdunstet weniger Bodenfeuchtigkeit. Das Gießen sollte bei Salaten möglichst nicht in den Abendstunden erfolgen, um die Fäulnisgefahr zu verringern und Schnecken nicht verstärkt anzulocken. Da Schnecken Salate lieben, verzichten Sie auf ein Mulchen der Beete, und pflanzen Sie Salate möglichst weit von der Kompoststätte entfernt.
Als Mischkulturpartner für Salate bietet sich Kohlrabi an, aber auch Radieschen, Porree und Zwiebeln, während die Kombination mit Rettich sich als ungünstig erwiesen hat. Die im Rettich enthaltenen Senfölglykoside können das Wachstum des Salats hemmen und zur Gelbfärbung der Blätter führen. In Versuchen zeigte sich, dass beim reihenweisen Wechsel mit Steckzwiebeln diese am Kopfsalat die Blattläuse fernhalten.